Fachärztin für Gynäkologie & Geburtshilfe
PCO -SYNDROM
Diagnose des PCO-Syndrom

Frauen, die an PCOS leiden, sind von ganz verschiedenen Beschwerden betroffen, keine Patientin gleicht der anderen. Es gibt jedoch drei wesentliche Merkmale, von denen zumindest zwei vorliegen müssen:

  1. Zyklusstörungen (unregelmäßige Monatsblutungen, fehlender Eisprung)
  2. Androgenisierungserscheiungen = Hautveränderungen durch die Erhöhung der männlichen Hormone (fettige Haut, Akne, vermehrte Körperbehaarung, Haarausfall). Diese erhöhten Hormonspiegel sind oft auch im Blut nachweisbar. Dann spricht man von Hyperandrogenämie.
  3. Die Eierstöcke (=Ovarien) zeigen an der Oberfläche viele (=poly) kleine Bläschen (=Cysten). Aufgrund dieses besonderen Merkmals wird das Syndrom auch als Polycystisches Ovar – Syndrom bezeichnet. Es ist leicht mittels Ultraschall festzustellen.

Andere Erkrankungen können ähnliche Beschwerden hervorrufen. Bevor die Diagnose PCOS feststeht, müssen all diese anderen möglichen Erkrankungen ausgeschlossen werden.

DIAGNOSE

Die einzelnen Untersuchungen für PCOS

1. Verlauf der Beschwerden:
An der ersten Stelle steht immer das Gespräch. Hier besprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin den Zeitpunkt der ersten Regelblutung, wie regelmäßig oder unregelmäßig Ihre Monatsblutung auftritt, wie Ihre Pubertät verlaufen ist, etwaige Hautprobleme, ob Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, ob Sie unter Gewichtsschwankungen oder -zunahme leiden, aber auch ob bestimmte Erkrankungen in Ihrer Familie auftreten und schließlich ob Sie den Wunsch haben, absehbar ein Kind zu bekommen. So kann sich der Arzt auch gut ein Bild machen, welches Problem Sie besonders belastet, also ob bei Ihnen die kosmetischen Probleme, die ausbleibende Regelblutung, die Gewichtsprobleme oder der unerfüllte Kinderwunsch im Vordergrund stehen.
2. Körperliche Untersuchung:
Der nächste Schritt ist die körperliche Untersuchung. Hier stellt der Arzt / die Ärztin fest, ob Hautprobleme bestehen (wie z.B. Körper- oder Gesichtsbehaarung, Akne, Verlust der Kopfhaare) und den jeweiligen Schwergrad der Beschwerden. Damit kann man später exakt sehen, ob sich diese Beschwerden durch die Behandlung bessern. Außerdem wird dabei das Körpergewicht erfasst, in Bezug zur Körpergröße der sogenannteBody Mass Index berechnet und das Verhältnis zwischen Taille und Hüfte wird erhoben. Eine Blutdruckmessung ist ebenfalls unerlässlich.
3. Ultraschalluntersuchung:
Ein entscheidender weiterer Teil der Abklärung ist eine Ultraschallkontrolle durch die Scheide. Diese sogenannte „Vaginalsonographie“ ist zwar ein wenig unangenehm, aber völlig schmerzlos. Ohne Strahlenbelastung kann der Arzt die Gebärmutter, die Eierstöcke und das gesamte kleine Becken untersuchen. Die Qualität des Bildes ist bei dieser Form des Ultraschalls viel besser, als wenn die Untersuchung über die Bauchdecke erfolgt. Die Untersuchung eignet sich allerdings nur für Frauen, die schon Geschlechtsverkehr gehabt haben. Bei sehr jungen Frauen und Mädchen führt man die Untersuchung über die Bauchdecke durch.
4. Untersuchungen im Blut:
Wesentlicher Teil der Untersuchung ist eine Blutabnahme. Hier werden verschiedene Hormone bestimmt. Man erkennt eine Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone und kann auch andere Ursachen für Zyklusstörungen ausschließen.

Untersucht werden vor allem die Spiegel der männlichen Hormone: Testosteron, Androstendion, DHEAS, aber auch das Sexual-Hormon-Bindende-Globulin (SHBG), 17- Hydroxy-Progesteron (17-OHP) und der Freie-Androgen-Index (FAI).

Bei einem vollständigen Hormonstatus werden darüber hinaus noch LH (Luteinisierendes Hormon), FSH (Follikel-Stimulierendes-Hormon), TSH (Thyroidea-Stimulierendes-Hormon) und Prolaktin bestimmt.

Neben den Hormonen gibt es aber noch andere wichtige Blutwerte, die insbesondere bei den übergewichtigen PCOS- Patientinnen erhoben werden: Blutfettwerte, Insulin und Zuckerwerte. Ein besonders wichtiges Testverfahren ist der Zucker – Belastungstest (oGTT). Damit kann man Zuckerkrankheit oder Vorstufen erfassen, wie z.B. Insulinresistenz und die gestörte Glukosetoleranz. Ist der Test unauffällig, genügt es, wenn Sie in 2 Jahren eine Kontrolle durchführen. Findet sich bei Ihnen eine Vorstufe, z.B. ist die Glukosetoleranz gestört, sollten Sie jährlich kontrollieren. In diesem Fall ist eine Diätberatung für Sie sehr wichtig. Sie sollten Gewicht abnehmen und Ihren Lebensstil ändern – treiben Sie mehr Sport! Manchmal ist es sinnvoll, Sie medikamentös zu unterstützen, z.B. mit „Metformin“.
5. Weiterführende Tests:
Besteht bei Ihnen der Verdacht, dass Sie nicht PCOS, sondern eine andere Hormonstörung haben, ist es manchmal notwendig, weitere Untersuchungen zu veranlassen. Jetzt gilt es Erkrankungen der Nebennierenrinde, der Hirnanhangsdrüse oder der Schilddrüse zu erkennen oder auszuschließen. Dazu geeignet sind z.B. der ACTH-Test oder der Dexamethason-Test, worüber Sie Ihre Ärztin/ Ihr Arzt ausführlich beraten wird.
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