Fachärztin für Gynäkologie & Geburtshilfe
KINDERWUNSCH
Kinderwunsch-
behandlung
KINDERWUNSCHBEHANDLUNG

Wir begleiten Sie mit einfühlsamer Fachkompetenz

Bei manchen Frauen bleibt nach Absetzen der Pille der Eisprung aus. Dann ist eine Anregung der Eierstöcke mit Aromatasehemmer- oder Clomifencitrat – Tabletten, oder FSH – Injektionen sinnvoll. Eventuell profitieren Sie von einer Behandlung mit Metformin, einem Medikament, das gegen die Insulinresistenz wirkt. Gelegentlich lässt sich eine künstliche Befruchtung nicht umgehen. Insgesamt haben Sie trotz PCO-Syndrom eine gute Chance schwanger zu werden. Je nach Ihrer individuellen Situation, wählen wir die beste Behandlung aus, und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zum Wunschkind.

Aromatasehemmer

Aromatase ist das Enzym, das die Umwandlung von männlichen Hormonen (Androgenen) in weibliche Hormone (Östrogene) unterstützt. Bei der Behandlung mit den sogenannten „Aromatasehemmern“ sinkt der Östrogenspiegel, dadurch wird vermehrt FSH aus der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet. Einen ähnlichen Effekt hat die Behandlung mit Clomifen. Die Aromatasehemmer haben vergleichsweise weniger negative Wirkungen auf die Gebärmutterschleimhaut und den Schleim im Gebärmutterhals. An diesen beiden Stellen wirkt sich Clomifen nachteilig aus und dies wird u.a. als Ursache diskutiert, warum Schwangerschaften gelegentlich bei der Clomifentherapie ausbleiben. Aromatasehemmer haben einen weiteren positiven Effekt: es kommt zu einer Anhäufung von Androgenen im Eierstock. Damit spricht der Eierstock besser auf das steuernde FSH an. Die Behandlung wird in der frühen Phase des Monatszyklus für 5 Tage durchgeführt. Die Aromatasehemmer Letrozol und Anastrozol sind am besten untersucht worden.

Clomifencitrat

Clomifencitrat ist ein selektiver Gegenspieler der Östrogene, einer wichtigen Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone. Die Tabletten werden in einer Dosierung von 50-150 mg in der ersten Hälfte des Montszyklus vom 3. bis 7. oder vom 5. bis 9. Zyklustag verschrieben. Die Verträglichkeit ist sehr gut, selten kommt es zu wechselähnlichen Beschwerden. In 70% kommt es durch das Medikament zum Eisprung. Bei den Patientinnen bei denen der Eisprung trotz der Tabletten ausbleibt, spricht man von „Clomifenresistenz“. Gelegentlich hilft es, die Tabletten gemeinsam mit Cortisontabletten zu verschreiben oder Metformin zusätzlich zu verordnen. Es ist nicht sinnvoll eine höhere Dosis als 150 mg pro Tag zu verschreiben oder die Behandlung länger als 6 mal durchzuführen.

Low-Dose FSH Stimulation

Falls Aromatasehemmer oder Clomifen nicht helfen sollten, versucht man den Eisprung mit den Spritzen herzustellen. Die Eierstöcke werden dabei mit Follikel Stimulierendem Hormon (FSH) angeregt. FSH wird niedrigdosiert als Injektionen verabfolgt, die Therapie wird als „low-dose FSH Stimulation“ bezeichnet.

Abhängig von Ihrer individuellen Situation kann es nötig sein, schließlich eine intrauterine Insemination oder die künstliche Befruchtung (IVF = in-vitro-Fertilisation oder ICSI = Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) anzuwenden. Mit dieser Methode haben Sie eine Chance von 30-55% pro Versuch schwanger zu werden.

Für Frauen, die an PCOS leiden, birgt die IVF/ICSI – Behandlung jedoch ein erhöhtes Risiko das sogenanntes „Überstimulationssyndrom“ (Ovarian HyperStimulation Syndrome, OHSS) zu entwickeln. Darüber werden wir sie ausführlich aufklären und beraten.

Insemination

Unter einer Intrauterinen Insemination versteht man das Einbringen von aufbereiteten Samenzellen in die Gebärmutter der Frau mit Hilfe von einem dünnen Katheter. Dadurch ist der Weg bis zur Eizelle verkürzt und erleichtert. Die Insemination wird meistens in einem „stimulierten“ Zyklus, d.h. nach einer Vorbehandlung der Eierstöcke mit Clomifencitrat oder mit low dose FSH durchgeführt. Der Eingriff tut nicht weh und fühlt sich in etwa wie die Abstrichentnahme in Rahmen der normalen Krebsvorsorge beim Frauenarzt. In Österreich ist auch eine Insemination mit Fremdsamen erlaubt. Dieses Verfahren ist für die Paare geeignet, bei denen keine Samenzellen von Mann (Lebensgefährten der Patientin mit Kinderwunsch) im Ejakulat oder in der Hodenbiopsie zu gewinnen sind, bzw. bei lesbischen Paaren.

IVF (In-Vitro Fertilisation)

Unter einer „in vitro Fertilisation“, versteht man eine Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers der Frau. Dafür werden die Eizellen, nach einer hormonellen Vorbehandlung, aus den Eibläschen herausgenommen und in einem Reagenzglas mit den Samenzellen des Partners zusammengebracht. Die Eileiter werden damit komplett umgangen. Bei der ICSI Methode wird sogar in jede Eizelle eine Samenzelle mit einer Mikronadel injiziert. Befruchtete Eizellen (Embryonen) werden anschließend mit Hilfe von einem dünnen Katheter in die Gebärmutter zurückgebracht. Die Schwangerschaftschancen liegen zwischen 30-60%, abhängig unter anderem auch davon, ob ein oder zwei Embryonen zurück transferiert wurden.

PCO – Patientinnen habe eine gute Chance durch eine IVF Behandlung schwanger zu werden. Allerdings sollte diese Behandlungsform erst als letzte Option erwogen werden, da sie mit einer höheren Belastung und höheren Kosten verbunden ist und u.a. zu einem Überstimulationssyndrom führen kann. Eie Ausnahme stellen natürlich die PCOS Patientinnen dar, bei denen zusätzliche Sterilitätsprobleme wie die verschlossene Eileiter oder ein männliche Subfertilität vorliegen.

IVM (In-Vitro Maturation)

Unter „in vitro Maturation“ versteht man die Entnahme von noch unreifen Eizellen aus den Eibläschen der Frau und eine weitere Reifung im Reagenzglas vor der IVF/ICSI.

Die Methode der „in vitro maturation“ wurde bereits in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ausprobiert. 1991 kam es zur ersten Schwangerschaft nach einer in vitro Maturation von Menschlichen Eizellen. Wegen der Gefahr von Überstimulationssyndrom, wurde das Verfahren insbesondere auch im Kollektiv der PCOS Patientinnen eingesetzt. Die ersten Ergebnisse und die Schwangerschaftsraten, nach der Entnahme unreifer Eizellen waren allerdings nicht besonders ermutigend. Die neueren Ansetze mit einer niedrig dosierten, kurzfristigen hormonellen Stimulation sowie eine Optimierung der IVM-Kulturmedien konnten zu einer besseren Schwangerschaftsrate nach IVM führen. Trotzdem sind die Ergebnisse immer noch schlechter, als bei einer klassischen IVF/ICSI. Ihr Arzt kann Sie darüber beraten, ob IVF für Sie eine geeignete Alternative darstellt.

Wichtig zu wissen:

  • Fangen Sie bereits vier Wochen vor der geplanten Schwangerschaft mit der Einnahme von 400μg Folsäure pro Tag an.
  • Kontrollieren Sie Ihren Röteln-Titer, eine Impfung ist dringend anzuraten, wenn er niedriger als 1:16 ist. Eine Rötelninfektion kann in der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen beim Kind führen (Herzfehler, Taubheit etc.) und es gibt leider keine Behandlungsmöglichkeit. Innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Impfung darf aber auch keine Schwangerschaft eintreten!
  • Kontrollieren Sie ebenfalls ihren Feuchtblattern (Varizellen/Windpocken) Titer und falls kein sicherer Schutz vorliegt, lassen Sie sich auch gegen Varizellen-Zoster-Viren impfen. VZV Impfung ist ebenfalls ein „Lebendimpfstoff“ deshalb darf auch hier keine Schwangerschaft Innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Impfung eintreten!
  • Sinnvoll bereits vor der Schwangerschaft sind ebenfalls eine Diphterie/Tetanus/Pertussis/Polyo-Impfung
  • Sowie eine Grippe- und Covid-19-Impfung
  • Falls Sie übergewichtig sind, steigt Ihre Chance schwanger zu werden schon wenn Sie 5% von ihrem Gewicht abnehmen. Der Gewichtsverlust reduziert außerdem die Häufigkeit von Schwangerschaftskomplikationen und Fehlgeburten.
  • Unter der Behandlung mit Tabletten oder FSH-Spritzen kann es zu einem Wachstum von mehreren Eibläschen kommen. Dadurch kommt es leichter zu einer Mehrlingsschwangerschaft, die ein erhöhtes Risiko für Sie und Ihre Kinder bedeutet. Es ist daher unbedingt notwendig, dass während der Stimulationsbehandlung regelmäßig Ultraschallkontrollen durch Ihren Frauenarzt durchgeführt werden!
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